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Atelier des Enfants ist eine humanitäre, gemeinnützige Schweizer Organisation, die weder politisch noch konfessionell gebunden ist. Ihr übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bedürftigsten in den Armenvierteln von Lima, Peru. Sie wurde 1989 gegründet, um die Arbeit ihrer Partnerorganisation Taller de los Niños (TANI), die 1978 von Christiane Ramseyer in Lima ins Leben gerufen wurde, finanziell zu unterstützen und bekannter zu machen. Seit ihrer Gründung ist Atelier des Enfants der Hauptfinanzierer von TANI. Unsere Organisation sammelt in der Schweiz die notwendigen Mittel für die Programme vor Ort, fördert die Bekanntmachung der in Peru geleisteten Arbeit und sensibilisiert für die Lebensrealität der Bewohner der Armenviertel. Der Vorstand von Atelier des Enfants führt einen kontinuierlichen Dialog mit der Leitung von TANI in Lima, um strategische Entscheidungen und die Entwicklung der Programme zu verfolgen. Regelmässig finden Besuche vor Ort statt.
Unsere Programme zielen darauf ab, die Ungleichheiten zu verringern, unter denen Kinder, Jugendliche und gefährdete Bevölkerungsgruppen in den ärmsten urbanen Gebieten leiden. Sie werden von TANI mit einer langfristigen Perspektive entwickelt und basieren auf den klar identifizierten Bedürfnissen der Bewohner der Armenviertel. Dabei liegt der Fokus auf der ganzheitlichen Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und den am stärksten gefährdeten Gruppen. Die Programme richten sich ausschliesslich nach den Bedürfnissen der Bevölkerung und folgen keinen institutionellen, politischen oder ideologischen Kriterien.
Die Unterstützung der Schweizer Spender von Atelier des Enfants ermöglicht es TANI, der Bevölkerung des Bezirks San Juan de Lurigancho (Lima) qualitativ hochwertige Gesundheits- und Bildungsdienste anzubieten. Ausserdem werden neue Praktiken für Familien und Gesundheitsfachkräfte eingeführt, um sie anschliessend breiter im Armenviertel oder durch staatliche Dienstleistungen zu verbreiten. Heute arbeiten fast 100 peruanische Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Psychologie und Soziologie vor Ort im Dienst der lokalen Bevölkerung.
Weitere Informationen zu den strategischen Ausrichtungen von TANI und den einzelnen Programmen finden Sie unter Programme.
Wir arbeiten im grössten Distrikt Limas: San Juan de Lurigancho, der über eine Million Einwohner zählt. Die Hälfte von ihnen ist jünger als 16 Jahre. Durch die Landflucht wächst die Bevölkerung stetig. Alle hoffen, in der Hauptstadt ein besseres Leben zu finden. In der Realität stehen die Neuankömmlinge oft ohne fliessendes Wasser, Abwasser oder Strom da. Sie sind gezwungen, auf den trockenen, kargen Hügeln, die Lima umgeben, Behausungen aus Matten oder Wellblech zu errichten. Die Suche nach Arbeit gestaltet sich extrem schwierig, und das Leben in Armut oder gar in extremer Armut (die 11 % der Bevölkerung des Distrikts betrifft) gehört für viele zum Alltag.
Die Bevölkerung hat mit zahlreichen Problemen im Bereich Ernährung, Hygiene und Gesundheit zu kämpfen. In den ärmsten Stadtteilen gibt es nicht genug Infrastruktur für die Gesundheitsversorgung und die frühkindliche Bildung. Verhütung ist in den Köpfen der Menschen noch nicht angekommen, und der Anteil an Teenager-Müttern ist alarmierend hoch. Mütter und ihre Kinder stellen daher eine besonders verletzliche Bevölkerungsgruppe dar, insbesondere weil Väter oft abwesend sind und die Familien durch Migration im ganzen Land verstreut sind. Nur die gelegentliche Hilfsbereitschaft der Nachbarn, die selbst oft kaum etwas besitzen, kann manchmal etwas Unterstützung bieten.
Die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen, extrem langen Lockdown-Massnahmen haben Familien mit wirtschaftlich prekären Grundlagen besonders hart getroffen und die Armutsindikatoren Perus um zehn Jahre zurückgeworfen. Die anhaltende politische Instabilität bremst jede Verbesserung in den Bereichen Gesundheitspolitik und Bildung aus.
Während der Covid-19-Pandemie, die besonders schwerwiegend in Peru war und dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit und die wirtschaftliche Situation der am stärksten benachteiligten Familien hatte, stand Taller de los Niños vor grossen gesundheitlichen, sozialen und menschlichen Herausforderungen.